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Freitag, 10. August 2007

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Gleich müsste das Kind gebracht werden, was ich seit Ferienbeginn, bis auf eine kurze Ausnahme, nicht mehr gesehen habe. Kaum ist die Schule aus, zack, raus auf's Land und rauf auf den Traktor. Wohl ist er in seinem Umfeld der einzige 10jährige, der schon Traktor fahren kann. Das kann er später dann als "soft skill" angeben, falls es mal zu einer Bewerbung kommen sollte.
Urlaubsgrüße...

Jedesmal, wenn ich ihn länger nicht sehe, ist er bei Rückkehr ein kleines Stück gewachsen. 'Also doch', denke ich. Die Sache der "Schüsse" ist die seine nicht. Sein Wachstum geht eher kontinentaldriftartig von statten, nie über Nacht. Scheinbare, monatelange Stagnation, aber plötzlich ist das Hosenbein doch zu kurz. Ein Hosenbein passt, bei geschicktem Einkauf, mindestens drei Jahre, aber leider zwingt einen jedesmal die mindere Qualität der Stoffe, vor allem an den Knien, lange vor dem Herauswachsen zu einer Neuanschaffung.

Bald ist der 11. Geburtstag. Gott sei dank ist er mitlerweile so alt, dass man auf den ganzen Kindergeburtstagskram verzichten kann. Ich gehöre nicht zu der Sorte Mutter, die gut gelaunt eine Horde 5jähriger Jungs bespaßt und mit Popcorn schmeißt. Ich gestehe, dass ich es gerne beim "Kuchenpacken" und "Geschenkeeinbacken" (fränk.) belasse. Zwei der schönsten Geburtstage waren die, an denen die nette Freundin des Kindsvaters, selbst kinderlos, alles in die Hand nahm und Burgen aus Karton baute und Ritterkostüme bastelte. Das Jahr drauf rief sie das Motto "Heyho, ihr Strandpiraten" aus, baute Schiffe aus Holz und Segeln, um sie dann im nahen Bach zu Wasser zu lassen. Leider endete das in einem Drama, weil einige der Schiffe nicht so schwammen wie gedacht, sogar von schweren Havarien war die Rede. Die Stimmung soll zum Schluss sehr schlecht gewesen sein. Auf das Ausrichten eines weiteren Geburtstages hat sie seither leider verzichtet. Aber immerhin blieben mir so, in der "anstrengenden" Phase von 3 - 9 Jahren,
2 von 7 Geburtstagen erspart. Die Formel für einen -nach meinen Begriffen- gelungenen Kindergeburtstag lautet mitlerweile so: pro Kind 2 Erwachsene und daher 6 Flaschen Bier. Bei einem Kasten mit 24 Flaschen kommt man somit auf 8 Erwachsene und 4 Kinder. Das ist Mathematik, die Spaß macht!

Donnerstag, 9. August 2007

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in einer widerlichen starre verharren. glotzen glotzen glotzen.
einen alten, halb gestrickten pullover wieder auftrennen. mehr geht nicht, momentan.

Sonntag, 22. Juli 2007

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Das Kind möchte seine neue Schule sehen, meinte er vorhin zu mir. Da fiel mir erst auf, dass er noch gar nicht weiß, wie die Schule aussieht, in die er nach den Sommerferien gehen wird. Außer ihm gehen noch 5 andere aus seiner Klasse dorthin. Das sind doch mehr als ich dachte - eigentlich glaubte ich immer, meiner sei der einzige. Der Lehrer war sehr froh, dass ich meinen Sohn, der immer nur durchschnittliche Zensuren heimträgt und leidlich bis gar nicht motiviert ist, mehr als das Allernötigste zu tun, nicht durch das Gymnasium treibe. Aber für mich war das von Anfang an gar keine Frage. Wie sinnlos es ist, ein unmotiviertes Kind ins Gymnasium zu schicken, habe ich ja am eigenen Leib erfahren. Wagenladungen an Nachhilfelehrern habe ich verschlissen. Keiner hat es je geschafft, mir den Ablativus Absolutus plausibel zu machen, oder gar y=x2. Und das bei einem IQ von 137. Absolute Leistungsverweigerung. All die Prophezeihungen, dass mir das einmal sehr, sehr leid tun würde, weil ich so nie einen anständigen Beruf würde ergreifen können, prallten damals an mir ab, denn genauso sicher wie ich mir war, nie, ABER AUCH NIEMALS, mit einem Mann zu schlafen, so sicher war ich mir auch, dass ich NIEMALS 30 werden würde. Ich hatte damals nicht die leiseste Ahnung davon, wie sich das vermeiden ließe, denn ein Freitod zuzeiten war ebensowenig geplant wie vorzeitiges Ableben durch einen Unfall oder aber Krankheit, aber soweit dachte ich wohl gar nicht. Ich konnte mir das einfach nicht vorstellen, also würde es auch nicht geschehen. So muss das wohl gewesen sein. Leider kann ich mich nicht mehr an den Moment erinnern, an dem ich mir eingestehen musste, dass es mit dem "einfach nicht 30 werden", wohl doch nicht so ganz hinhauen würde. Schade, dass ich damals mein Gesicht nicht gesehen habe.

So, und jetzt gehen wir Schule kucken.

Samstag, 21. Juli 2007

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Heute Schulfest mit Verabschiedung der Viertklässler. Die ehrgeizige Lehrerin aus der Paralellklasse musste sich wie immer profilieren und hat mal wieder die Kinder vorgeführt. Sie hat uns Kinder präsentiert, wie SIE sich Kinder wünscht: artig, sozial, angepasst, kontrollierbar. Zum Gähnen dieses betuliche Getue. Gut, dass ich am Lästertisch saß, das machte es einigermaßen erträglich. Gut auch, dass meinem Sohn diese Art Lehrerin erspart blieb. So hatte er es in den letzten zwei Jahren mit einem Herrn B. zu tun, der zwar oft genug ratlos, dennoch einigermaßen verständig und gerecht war. Bei der Aufführung der 4b durfte Quentin Quirlinger auf einem Stuhl seine vielfältigen Sitztechniken vorführen, mit denen er im Lauf des Schuljahres Furore machte und mit Hilfe derer Rückenschäden (verursacht durch permanentes Stillsitzen) vermieden wurden. Zum Schluss kippte er gar mit dem Stuhl hintenüber. Grandios!

Montag, 2. Juli 2007

Vogel, wer bist du?

Wie magst du wohl aussehen, wie nennt dich der Ornithologe, dich, der du jeden Morgen um 6°° Uhr vor meinem Schlafzimmerfenster gar jämmerlich ziepst? Denn nichts anderes ist es, ein klägliches, langgezogenes "zieps", was da aus deinem Vogelkehlchen an mein Ohr dringt, in reglemäßigen Abständen, so, als säße da jemand auf einer schlecht geölten Schaukel und schwänge vor - zurück - vor - zurück - vor - zurück - immer in derselben Geschwindgkeit.

Schön ist das fei nicht.

Donnerstag, 28. Juni 2007

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Während ich in der Empfangshalle des ausnehmend hässlichen Poliklinikums auf den Chef warte, ziehe ich mir aus dem Eisautomaten ein Macao Mandel. Die Narren, die für die Befüllung des Eisautomaten zuständig sind, haben die Macao-Serie ganz oben platziert. Das heißt nichts anderes, als dass das Eis, nachdem es einen kleinen, mechanischen Schubs bekommen hat, ungebremst ca. 1 Meter in die Tiefe stürzt. Das Ende vom Lied ist eine komplett gesplitterte Schokoglasur, deren Einzelteile mir gleich nach dem Öffnen der Verpackung entgegen fallen. Die verbliebenen, am Eis notdürftig anhaftenden Restschollen fallen mir während des Essens in den Schoß, sodass ich in regelrechten Eisessstress gerate. Was für ein Wort, was für eine Wirkung (das Eis liegt mir jetzt noch im Magen). Darauf einen Dujardin!

Samstag, 16. Juni 2007

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Bin nun in drei verschiedenen Gruppen, die "against censorship" auf flickr sind. Erinnert ein wenig an das unsägliche Leben des Brian, die Szene, in der sich unter dem Palast zwei Terrorgruppen begegnen, die eigentlich das Gleiche wollen, sich aber dann in kleinlichen Dialogen gegenseitig bekämpfen. Reflexhaft bin ich aber allen drei Gruppen beigetreten und treib damit die Aufsplitterung voran. Das Beste: ich selbst, bzw. mein uralter Browser ist mein Zensor, denn momentan kann ich mal wieder kein einziges Bild hoch laden, alles, was unterhalb eines Fotos steht, lässt sich nicht mehr anklicken. Wenn hier jemand einen Browser kennt, der auf OS 9.0.4 läuft...danke!

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Nichts geht über das Vertraut sein/ vertrautsein/ Vertrautsein/ vertraut Sein. Egal, wie man das jetzt schreibt - ich hab wohl viel zu lange gebraucht, um das zu kapieren.

Freitag, 15. Juni 2007

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Im Nachbarhaus, dessen Mauern direkt an mein Schlafzimmer grenzen, spielt jemand, wie so oft um genau diese Zeit, schön und zart Klavier. Das nenne ich ein großes kleines Glück! Außerdem verfügt Der/Diejenige über ein beträchtliches Repertoire. Neidisch lausche ich und denke an meinen Stutzerflügel, den ich aufgrund Platzmangels nun schon seit über 5 Jahren als Dauerleihgabe an einen guten Bekannten abgegeben habe. Irgendwann wird der mal automatisch sein Eigentum werden, wenn ich nicht insistiere. Ich kenne entsprechende Fristen nicht, aber es könnte nach 10 Jahren sein. Aber hier kann ich ihn nicht stellen, ausgeschlossen, denn die Zimmer sind einfach zu klein. Setze ich mich zuweilen an Mutters Klavier (ewig verstimmt), merke ich, wie die Geläufigkeit meiner Finger abgenommen hat. Ein bisschen Schubert, Moments Musicaux, Impromtus, die A-Dur Sonate von Mozart, Stücke anspielen, verwerfen, umblättern und fluchen. So siehts aus. Hätte man doch Beizeiten mehr Ehrgeiz aufgebracht, ein wenig mehr nur geübt - "HÄTT' HÄTT'...", pflegte mein verstorbener Freund dann immer zu rufen, "...wenn der Hund net g'schissn hätt, hätt' er den Has'n gekriegt!" So sieht's aus.

Am Montag ist Urnenbeisetzung.

Donnerstag, 14. Juni 2007

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Die SchülerInnen der Altenpflegeschule von gegenüber sind mit dem Absingen deutschen Liedgutes beschäftigt. Bisher bekam ich zu hören: "Freude schöner Götterfunken", "Sah ein Knab' ein Röslein stehn", "Im Frühtau zu Berge", "Lauf, Jäger, lauf". Wie damals in der Schule sind immer ein oder zwei dabei, die mindestens einen Ton zu tief singen und im Takt hinterherklappern. Die Vorstellung, einmal in einem Heim zu sitzen, womöglich noch an einen Rollstuhl gefesselt, und den unambitionierten Gesängen überarbeiteter Pflegekräfte ausgeliefert zu sein, lässt mich jetzt schon blitzartig altern.

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