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Montag, 10. März 2008

99x ich

1. Manchmal bin ich einfach zu faul.

2 Ich liebe es, wenn Mann, Kind und ich in jeweils getrennten Zimmern so vor sich hin wurschteln.

3. Spazieren gehe ich nie einfach "nur so" weil es schön ist, sondern immer mit dem Gedanken daran, dass es mir "gut tut".

4. Dinge, an denen jahrelang mein Herz hing, schmeiße ich manchmal einfach weg, weil sie mir plötzlich unwichtig vorkommen.

5. Ich bin eher kein Familienmensch.

6. Ich und Andere mag und mögen meine(n): Humor, Empathie, Offenheit, Spontaneität, Verlässlichkeit.

7. Ich und Andere leide(n) manchmal unter meiner Eifersucht und Launenhaftigkeit. Und so weiter.

8. Ich bin sehr kritisch. Das ist einerseits gut so, andererseits bin ich deshalb manchmal the pain in the ass of somebody.

9. Streit scheue ich nicht, aber Streit ohne Versöhnung ist sehr schlimm. Es sollte hinterher wieder gut sein.

10. Flugzeuge sehe ich am liebsten von außen.

11. Ich kann verstehen, wenn mich jemand nicht leiden kann.

12. Mit 19 hätte ich um ein Haar meinen Tennislehrer geheiratet.

13. Bei mir geht nur ganz oder gar nicht. In mancher Hinsicht wäre die Mitte nicht schlecht.

14. In Dingen des Geschmacks bin ich ein guter Berater.

15. Hätte ich Geld kaufte ich jeden Tag Klamotten und Schuhe. Vielleicht.

16. Kochen ist gut. Gut kochen so 'ne Sache. Ich denke, ich kriege es ganz gut hin.

17. Mein Lichtlein steht einerseits unter einem Scheffel, andererseits gebe ich manchmal auch ein bisschen an.

18. Wie und wo ein Mensch wohnt, sagt sehr viel über ihn. Finde ich.

19. Ich mag keine Zimmerpflanzen, außer sie sind essbar.

20. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich bei einem Unfall sterben werde, aber wahrscheinlich nur, weil Krankheit und langes Siechtum so unsexy ist.

21. Wenn ich in eine neue Wohnung komme, kucke ich zuerst ins Bücherregal. Wehe da ist keins.

22. Ich esse sehr gern. Müsste ich Diät halten, wäre mein Leben gelaufen.

23. Kontrollverlust ist meine Sache nicht. Deshalb nehme ich nie schlimme Drogen.

24. Es bleibt selten bei nur einem Bier.

25. Ich gehe nachts manchmal an das Süssigkeitendepot meines Sohnes.

26. Die Zeit der großen Reisen ist wahrscheinlich vorbei. Gut, dass ich schon reichlich unterwegs war.

27. Zwischen 22 und 32 hatte ich eine ziemlich wilde Phase.

28. Ich würde mir kein Haus bauen wollen. Erst recht nicht da, wo es alle tun!

29. Ich lästere gerne, natürlich nur auf hohem Niveau.

30. Morgen fang ich wieder mit dem Chorsingen an. Oder Übermorgen.

31. Begegne ich Menschen, die ihre Absolutheitsgedanken äußern, fange ich an zu relativieren. Geht aber auch gut umgekehrt.

32a. Wenn es nach mir ginge, gäbe es nur zwei Sorten Autos.
32b. Ich versuche seit Jahren mir den Satz "wenn es nach mir ginge" abzugewöhnen.

33. Manchmal provoziere ich absichtlich.

34. Wien hui, Berlin pfui.

35. Ein Mann, der nicht gut riecht, geht gar nicht. Dabei meine ich nicht Rasierwasser.

36. Hübsche und gepflegte Füße sind erotisch. Natürlich und gerade bei Männern.

37. 3-2-1 Sitzlandschaften sind gruselig, wenn sie vor einer Schrankwand stehen kaum auszuhalten.

38. Ich denke immer erstmal das Schlimmste. Wenn es dann eintritt, meine ich, besser vorbereitet zu sein. Wenn es nicht eintritt, habe ich einen Grund mehr mich zu freuen.

39. Die ewige Tussi. Männer, die drauf abfahren. Hört das denn nie auf?

40. In fremden Betten schlafe ich schlecht.

41. Die Kinder anderer Leute sind meistens nervig.

42. Das eigene auch. Aber diese Liebe sitzt tief.

43. Etwas mehr Ehrgeiz täte mir gut.

44. Ich mag (brauche) klitzekleine Aufmerksamkeiten.

45. Manchmal freue ich mich schon tagsüber auf das Buch, mit dem ich abends ins Bett gehen werde.

46. Ich spüre oft lange bevor ich etwas weiß.

47. Unausgesprochenes tut mir nicht gut. Trotzdem warte ich manchmal zu lange, aus Angst vor der Wahrheit.

48. Lachen ist mir in einer Beziehung genauso wichtig wie guter Sex.

49. Zurückweisung durch geliebte Menschen macht mir große Angst. Trotzdem verhalte ich mich oft ambivalent.

50. Es hört sich schnulzig an, aber durch mein Kind hab ich ein großes Stück von mir selbst erkannt.

51. Im Grunde meines Herzens bin ich analog.

52. Ich beobachte gerne Menschen und ziehe Rückschlüsse. Das ist wahrscheinlich nicht sehr nett, aber meistens lustig.

53. Bei Impfungen und Versicherungen nur das Allernötigste.

54. Es gibt viel zu viel überflüssiges Zeug auf der Welt, das deprimiert mich manchmal.

55. Was überflüssig ist, bestimme selbstverständlich ich.

56. Ich lese ein Buch nach dem anderen. Ein Leben ohne Bücher ist schwer vorstellbar.

57. Mein Prokrastinationspotential ist enorm, gerade was formale Dinge betrifft.

58. Ich hatte früher viel zu viel schlechten Sex.

59. Hätte ich doch beizeiten mehr geübt (Klavier).

60. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich in diesem Leben noch Gitarre lernen werde.

61. Menschenansammlungen machen mir Angst. Grölende Horden auch.

62. Ich bin eine Ökotusse. Man sieht es mir aber nicht an, weil ich -harhar- ökologisch unkorrekt erzeugte Klamotten trage.

63. Im Alter habe ich Sitzheizungen in Autos zu schätzen gelernt.

64. Ich habe keine Armbanduhr. Trotzdem bin ich nie unpünktlich und ich spüre immer genau wie spät es ist.

65. Es gibt ihn, den perfekten Moment. Perfektion als erstrebenswerter Dauerzustand aber langweilt mich.

66. Mein Leben ist eine einzige Aneinanderreihung von Übergangslösungen. Das wird wohl auch so bleiben.

67. Muskeln an Männern interessieren mich nicht. Aber ein schöner Hintern ist was wert.

68. Ich hätte gerne Sex bis ins hohe Alter, will aber lieber nicht wissen, wie das dann aussieht.

69. Oberflächlich muss bei mir Ordnung sein. Trotzdem kann man mit dem Finger öfter "SAU" auf meine Regale schreiben.

70. Wenn ich groß bin, hätte ich gerne mal einen gescheiten Herd.

71. Ich kann gut mit Leuten, obwohl ich definitiv kein Menschenfreund bin. Geht das überhaupt?

72. Meine Mutter ist mit der wichtigste Mensch in meinem Leben. Trotzdem halten wir guten Abstand.

73. Wenn ich gut drauf bin, unterhalte ich mühelos einen ganzen Tisch, ohne einen einzigen Witz erzählen zu müssen.

74. Früher war ich auf Partys immer eine der letzten, die ging. Heute liege ich oft schon um 10 im Bett.

75. Mich interessiert immer was die Menschen so antreibt.

76. Alleine alt werden fände ich eher unschön.

77. Ich würde gerne auf einem Bauernhof mitten in der Stadt leben. Dort hielte ich mir dann ein Schwein. Mein Schwein.

78. Ich trinke Unmengen von Mineralwasser.

79. Schwimmen in Gewässern wo ich den Grund nicht sehen kann, ist mir unheimlich und wird vermieden.

80. Schwimmen an sich ist sowieso nicht mein Ding. Lieber Rad fahren.

81. Ich habe keinen Fernsehanschluss, weil ich mir sonst jeden Scheiß anschauen müsste, nur um tierisch drunter zu leiden.

82. Wenn mir etwas sehr nahe geht, bekomme ich erst einen engen Hals, dann keine Luft mehr.

83. In meinem Kleiderschrank harrt der ein oder andere Fehlkauf.

84. Hab ich schon erwähnt, dass ich Geiz entsetzlich finde?

85. Ich arbeite um zu leben und nicht umgekehrt.

86. Man darf mich nicht warten lassen, da werde ich grätig.

87. Ich war erst einmal in meinem Leben alleine im Kino, aber nur, weil ich wissen wollte, wie sich das anfühlt.

88. In meinem Freundes- und Bekanntenkreis befinden sich viele echt schräge Vögel.

89. Bei Odyssee im Weltraum bin ich bis jetzt schon jedes Mal eingeschlafen.

90. Ich stöbere bei flickr manchmal in "everyone's photos" und habe dabei schon die bizarrsten Entdeckungen gemacht.

91. Wenn das möglich wäre, würde ich mir vom Schönheitschirurgen Lachfältchen um die Augen montieren lassen.

92. Es wird nicht mehr lange dauern und ich brauche eine Gleitsichtbrille.

93. Ich habe eine Woche vor meinem Abitur mit dem Lernen begonnen und trotzdem eine 2,4 geschafft.

94. Oft habe ich mehr Glück als Verstand.

95. Meine praktische Denke ist berüchtigt.

96. Tief innen fühle ich mich hässlich und ich glaube nicht, dass ich eine "schöne Seele" habe.

97. Ich weiß auch warum.

98. Das hilft mir allerdings auch nicht weiter.

99. Aber ich mag meinen Hintern!

Mittwoch, 5. März 2008

...

Sofern ich Zeit habe und meinen Arsch hoch kriege, drehe ich gerne eine Runde im Hain. So heißt bei uns der Park, der im 19. Jahrhundert entlang der Regnitz angelegt wurde. Es macht absolut keinen Unterschied, ob ich langsam oder schnell laufe: die Runde dauert immer eine Stunde. Ich habe aufgehört, mich darüber zu wundern.

Oft werde ich von Joggern überholt. Heute allerdings war es umgekehrt, heute habe ich den wahrscheinlich langsamsten Jogger der Welt überholt! So etwas ist mir noch nicht begegnet, aber die Absicht des Mannes schien offensichtlich, seine Strecke möglichst langsam zu laufen, denn die Schrittlänge betrug maximal 10 cm und seine Bewegungen glichen auch mehr einem Tänzeln. Als Fahrradfahrer kennt man das ja, das Tempo kurz bevor man umfällt. So in etwa muss man sich das vorstellen, bloß zu Fuß! Ob dieser Mann am Ende dann dachte: "Geil! Heute für fünf Kilometer glatte vier Stunden gebraucht"? Vielleicht wurde ich aber auch Augenzeuge einer neuen Trendsportart, von der ich nur noch nichts wusste! "Snailing" vielleicht? Mit Stecken dann "Nordic Snailing"?

Als wäre das noch nicht genug, durfte ich dann noch einen Cockerspaniel beim Kacken beobachten, der sich danach offensichtlich den Hintern abwischte. "Schlitten fahren", nennt man das, glaube ich. Mindestens zehn Meter rodelte er da über Stock und Stein und weil ich ihn dabei so entgeistert angeschaut habe, fühlte sich der Besitzer wohl verpflichtet, mich darüber in Kenntnis zu setzen, dass der Hund total ungefährlich sei. "Der tut nichts, dem juckt nur das Popoloch!"

AUA.

Montag, 25. Februar 2008

neu, geil, meiner!

Mit einem Seufzer hat sich letzte Woche mein alter iMac (Bj. 1999) von mir verabschiedet! Man kann nicht behaupten, dass mich das sonderlich überrascht hätte, er hatte schon seit Monaten so Zuckungen. Mit einer hochgezogenen Augenbraue nahm ich es also zur Kenntnis und widmete mich vorübergehend haushälterischen Dingen, die die letzten Jahre so liegen geblieben waren. Abends kuckte ich dann Six Feet Under bis Staffel 4. Am Samstag dann der Spontanankauf eines neuen iMac. Eigentlich hatten die schon zu, aber welcher Verkäufer schickt schon einen Kunden weg, der mit dem Finger auf Ware zeigt und in der anderen Hand seine EC-Karte hält? Der Kauf dauerte also nicht länger als 5 Minuten, während derer ich ausgerechnet einen APFEL aß (das war Zufall, ich schwöre!).

Jetzt sitze ich hier vor dem formschönsten aller Computer und meine Finger huschen über die superschmalste Tastatur die das menschliche Auge je geschaut. Dank Photo Booth kann ich ein sinnloses Foto nach dem anderen schießen und mit Garage Band endlich Songs komponieren und berühmt werden.

Hier erstmal ein Photo:
foto booth

Freitag, 8. Februar 2008

Mulgatol & Co.

Die vier Säulen, auf denen die Ernährung in meiner Kindheit aufbaute, hießen:

Ravioli aus der Dose (Kohlehydrate)
Mulgatol aus der Tube (Vitamine)
Milchmädchen aus der Tube (Calcium)
Tri-Top Mandarinensirup zum Verdünnen (Flüssigkeit)

Menschen, die wie ich in den frühen 60ern geboren wurden, werden sich an diese Produkte noch erinnern, bzw. eventuell selbst damit groß gezogen worden sein. Dass das nicht besonders wertvoll und gesundheitsfördernd sein kann, ahnte man sicher schon damals, aber zu dieser Zeit herrschte eine gewisse Hörigkeit gegenüber denaturalisierten Lebensmitteln. Kein Wunder: flog man doch bereits Richtung Mond, was die Mitnahme von Kohlköpfen, Kühen und ähnlich sperrigem Ernährungsgut kategorisch ausschloss. Überhaupt wurde alles mobiler. Die Hausfrau löste sich von Heim und Herd, verdiente hinzu und ließ sich dann endlich scheiden. Soll sich der Alte doch selbst die Ravioli heiß machen. Was das betraf, lebte ich als 7-jährige in einem extrem fortschrittlichen Haus. Mir scheint, als sei meine Mutter die erste geschiedene, allein erziehende und berufstätige Frau überhaupt gewesen. Zumindest war ich lange Zeit das einzige Scheidungskind in meiner Klasse. Der damalige soziale Stellenwert eines Scheidungskindes, was zudem als Einzelkind aufwuchs und dessen Mutter darüber hinaus noch berufstätig war, lässt sich auf ein Wort reduzieren: bemitleidenswert! Dass meine Mutter keiner Religionsgemeinschaft angehörte und in "wilder Ehe" mit einem Mann zusammen lebte, der nicht nur äußerlich von den damaligen gängigen Normen abwich (man stelle sich ihn bitte als den ungepflegten Bruder Ivan Rebroffs vor), waren nur noch weitere Steinchen im Mosaik meines gesellschaftlich vorbestimmten Scheiterns. Aus DEM Kind kann ja nichts werden! Entgegen aller Prognosen wurde ich dann aber weder kriminell noch drogensüchtig.

Was "Die kleine Ohrfeige zwischendurch" betrifft, wird ja retrospektiv immer gern behauptet: "Und? Hat es uns irgendwie geschadet? Nein!" Was das angeht, kann ich nicht mitreden. Ohrfeigen gab es bei uns so selten, wie geregelte Essenszeiten, nämlich gar nicht. Aus damaliger Sicht allerdings unverzeihlich fand ich aber, dass ich, so sehr ich auch bettelte und flehte, weder Pferd bekam noch Pony. Auch weigerte sich meine Mutter beharrlich, mir eines dieser Pressspanjugendzimmer aus dem Quelle Katalog zu kaufen (grün-beige oder orange-beige). Schlimm war auch, dass sie, als ich mit 13 zum ersten Mal meine Tage bekam, zum Monatshygieneartikelkauf aus Faulheit den Tante-Emma-Laden um die Ecke aufsuchte, anstatt einfach in eine andere Stadt zu fahren. Die Nachricht, dass die Kleine von der Lehrerin nun auch "ihre Sache" hat, verbreitete sich in einem derart unerhörten Tempo, dass es die Nachbarin bereits wusste, BEVOR meine Mutter vom Einkauf überhaupt zurück war. Und? Hat es mir irgendwie geschadet? Nein!

Aus heutiger Sicht absolut unverzeihlich war auf jeden Fall der mangelhafte Umgang mit meiner Zahnhygiene. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass mich meine Mutter auch nur einmal zum Zähneputzen angehalten hat. Wohl hatte ich eine Zahnbürste, weiß aber nicht wozu. Einmal daran gewöhnt (Stichwort Mulgatol und Milchmädchen), aß ich die BLENDI Zahncreme mit dem Himbeeraroma und dem lecker Zucker darin direkt aus der Tube. Zum Zahnarzt ging es erst, wenn es nicht mehr ging. Auf wieviel Stühlen sonntagsdienstleistender und deswegen schlechtgelaunter Zahnärzte ich daher saß, weiß ich nicht mehr. Dass ich überhaupt noch originales Zahnmaterial besitze, grenzt an ein Wunder.

Vielen, die in dieser Zeit groß wurden, erging es ähnlich. Man hatte es einfach nicht so mit der gesundheitlichen Aufklärung. Damals gab es noch "Betthupferl", falls sich jemand erinnert, natürlich nur, wenn man anstandslos ins Bett ging und sich dann nicht mehr blicken ließ. Aber wenn Cassius Clay boxte, durften Kinder unter der Woche auch gern mal etwas länger aufbleiben und vom Eierlikör naschen. Heute undenkbar. Bei der kleinsten Erkältung wurde man mit Penicillinsaft abgefüllt, sodass monatelang alles bakterielle Leben in einem vernichtet war. Danach noch eine Wurmkur. Auf dem CD-Duschmittel prangte stolz der Hinweis "mit Formaldehyd" und keiner wusste so recht, was das überhaupt war. Bestimmt was ganz Besonderes! Als Krönung führe ich noch die Teflonpfanne meiner Mutter an, deren Beschichtung so zerkratzt war, dass von Antihaft eigentlich keine Rede mehr sein konnte. Trotzdem wurde sie lange, vielleicht zu lange, nicht ausgemustert. Und? Hat es uns irgendwie....?
Mal schaun, ob ich alt genug werde, um das heraus zu finden.

Montag, 4. Februar 2008

Schuhcontent

Argh. Gerade einem Schwächeanfall in meinem Lieblingsschuhgeschäft erlegen. Dass ich mir keine Stiefeletten leiste, die 229 Euren kosten, ist klar. Was aber, wenn mir die Lieblingsschuhgeschäftbesitzerin wortlos den Taschenrechner vor's Gesicht hält und ich die Zahlen 1-2-0 darauf lese? 1-2-0 für Stiefeletten, die sich so schmiegeleicht tragen, als wären sie um meine Füße herumgewachsen und die darüber hinaus noch traumhaft schön sind und von bester Qualität? Das war genau das Angebot, was ich nicht ablehnen KONNTE, und sie kennt mich schon zu gut, die Lieblingsschuhgeschäftbesitzerin, als dass sie das nicht vorher schon gewusst hätte, die Schlampe! Dabei bräuchte ich doch eigentlich Trekkingschuhe, endlich mal, damit ich mir auf den Ausflügen mit dem Mann nicht immer meine Stadtschuhe ruiniere. Die von LOWA hätten auch nicht viel mehr gekostet, aber seit wann hat Schuhkauf was mit Vernunft zu tun? Eher möchte ich glauben, dass das Vernunftzentrum in meinem Kopf automatisch auf StandBy Modus schaltet, sobald ich in die Nähe dieses Geschäftes komme.

Samstag, 26. Januar 2008

Umzug, später

Alleine im Geschäft. Kein Kunde, nichts. Bis 16.00 Uhr ist noch die Stellung zu halten, dann um’s Eck rum, nur drei Gehminuten entfernt, mein Zuhause. Ich bin jemand, der gerne umzieht. Oft träume ich auch von neuen Wohnungen oder Häusern, die unglaublich schön gelegen sind, kaum was kosten und ich darf da einfach einziehen. Im Traum laufe ich durch Zimmer, erkunde Ecken und öffne Wandschränke, richte mich ein. Vor meinem inneren Auge entsteht das neue Nest mit allem Drum und Dran. Seither weiß ich auch sicher, dass ich in Farbe träume. Rein statistisch wäre es jetzt an der Zeit, mal wieder die Stellung zu wechseln. Die Fenster sind eh dreckig und überhaupt hat sich die letzten zwei Jahre so allerhand Zeug angesammelt, was ich im Zuge eines Umzuges getrost entsorgen könnte. Je älter ich werde, desto weniger Dinge möchte ich um mich herum. Bei meiner Mutter scheint es genau umgekehrt. Sie stellt sich immer mehr zu, so kommt es mir vor. Wenn alles so seinen Gang geht wie es sollte, wird es wohl mal an mir hängen bleiben, ihre Wohnung zu entrümpeln. Viele Dinge werde ich da finden, die ich bei etlichen meiner früheren Umzüge bereits als überflüssig erachtet habe und die meine Mutter heimlich an sich genommen hat, in der festen Annahme, dass sich dafür in Bälde bestimmt eine Verwendung fände. So ist sie halt.

Umzug, später. Denn erstmals bin ich mit meiner Wohnsituation so zufrieden, dass ich mich noch nicht einmal spaßeshalber nach Neuem umhöre. Über die auf der Hand liegenden Vorteile hinaus (billige Miete, renovierter Altbau, entzückender Hinterhof, zentrale Lage), habe ich das Glück, dass ich im Laufe der letzten eineinhalb Jahre zwei meiner besten Freundinnen in das Haus holen konnte. Beide wohnen nun über mir. Eine weitere Wohnung wurde mit einem Bekannten gefüllt, der sich unauffällig an die Hausgemeinschaft schmiegt und nicht aufträgt. Im Sommer legt er uns in seinem Garten gezogenes Gemüse vor die Türen, außerdem hat er einen großen Werkzeugkasten und eine Bohrmaschine, die man sich bei Bedarf ausleihen kann. So lässt es sich prächtig Koexistieren!

Montag, 24. Dezember 2007

...

Vorhin, beim Packen, habe ich gemerkt, dass ich - außer dem Reiseführer (den man ja eigentlich nicht wirklich braucht, ich habe ihn aber schon seit einem Jahr im Regal stehen) - kein Buch mehr habe. Stellt sich die Frage, ob man bei einer Städtereise überhaupt ein Buch braucht, oder ob eine Städtereise, während der man 1-2 Bücher gelesen hat, nicht sogar als tendenziell gescheitert zu betrachten ist?
Egal. Ich reise nie ohne Buch, sicherheitshalber.
Erst schaute ich mich leicht genervt in meinen Regalen um, ob da wohl etwas sei, was sich ein zweites Mal... bis mein Blick auf ein noch unausgepacktes Geschenk fiel, was mir meine Freundin gestern vor die Tür legte. Es hatte eindeutige Buchform und auch der Tasttest fiel absolut positiv aus! Freude, denn die Frage nach der Reiseliteratur würde sich also erledigt haben, so dachte ich. Aber nix da! Verflixte moderne Zeiten! Als ich es bei meiner Mutter dann auspackte, entpuppte es sich als ein 11 CDs umfassendes Hörbuch, Angela Winkler liest Anaiis Nin, Das Delta der Venus. Fuck. Also morgen doch nochmal vor's Regal stellen und den Kopf schief legen....

...

Morgen früh soll ich nach Barcelona und hab noch nicht ein Teil gepackt. Die leere Reisetasche gähnt hinter mir auf dem Bett und ich ignoriere den wartenden Schlund so gut es geht, beschäftige mich anderweitig. So unangenehm ist mir das Packen, dass ich sogar eine ebenso unangenehme Tätigkeit zwischenschiebe, nämlich in meinen verwaisten Blog zu schreiben. 15.30 Uhr. Um 19.00 Uhr schon wieder bei Muttern. Langsam wirds eng. Warum plötzlich diese Unentschlossenheit, wo ich mich doch seit Wochen auf die mehr als 8 Tage Urlaub mit dem Mann so gefreut habe? Heute in den Morgenstunden bereits einen absurden Traum gehabt, ebendiese Situation betreffend. Der Mann und ich sind in B. gelandet und werden nun, da die Stadt aufgrund einer Schiefwetterlage komplett unter Wasser steht, mit Schlauchbooten statt mit dem Bus in die Stadt zu unserem Apartement gebracht. Das Wasser ist unruhig, strudelig mit etlichen Gefällen -- eine gefährliche Strömung treibt uns an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei, auch an der "Sagrada Familia", die ich bisher nur aus dem Reiseführer kenne. J. und ich haben Mühe, nicht aus dem Boot katapultiert zu werden. Dann klingelt der Wecker, gottlob.

Ob meine Reiseunlust damit zu tun hat, dass ich eigentlich ein bisschen unter Flugangst leide und mein Verdrängungsmechanismus deshalb voll am arbeiten ist?

Sehr gespannt darf man auch auf die Unterkunft sein. Es war nicht leicht, etwas zu kriegen, was preislich so gestaltet ist, dass man sich nebenbei noch anständig ernähren kann. Nun wohnen wir in einem Privatapartement inmitten des Barrio Gotico, Wohnzimmer und Bad/Klo teilt man sich mit dem zweiten, etwas kleineren Zimmer. Das ist natürlich auch vermietet. An wen, wird sich Morgen zeigen.

15.42 Uhr. Soll ich mal anfangen?

Donnerstag, 15. November 2007

...

Der neue Gottschalk ist da!

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